Wir stellen das Buch „Fussball mit Prinzip – Die eigene Spielauffassung formulieren und vermitteln“ von Gabriel Imran vor. Hierin beschreibt der Autor 19 interessante Spielprinzipien und zeigt, wie sie sich trainieren lassen. Es geht um Spielphilosophie, Spielphasen, Trainingsmöglichkeiten und mehr. Wir geben dir einen Einblick.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im folgenden Beitrag auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter. 🙂
Fussball mit Prinzip
Fussball mit Prinzip ist ein 2022 veröffentlichtes Fußballfachbuch von Gabriel Imran, welches den aktuellen Trend, der Vermittlung einer Spielphilosophie durch Spielprinzipien aufgreift. Dies lehrt auch der DFB in seinen aktualisierten Trainerausbildungen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass „Fussball mit Prinzip“ in Zusammenarbeit mit dem DFB entstanden ist und vom DFB nahe stehenden philippka Verlag veröffentlicht wurde. Der Autor formuliert in seinem Werk 19 verschiedene Spielprinzipien, die jeweils einer Spielphase zugeordnet sind. Er erklärt sie ausführlich und gibt Detail-Ergänzungen oder Beispiele aus der Praxis. Im Anschluss zeigt er verschiedenste auf, welche einer Mannschaft das jeweilige Spielprinzip näher bringen sollen. Ein interessantes Fachbuch, dass dem Leser den aktuellen Trend der Vermittlung einer Spielidee näher bringt.
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Über den Autor – Gabriel Imran
Wie so oft stellen wir vor dem Kauf eines Fußballfachbuches die Frage nach dem Autor. Wer also ist Gabriel Imran? Imran wurde 1988 geboren und ist Inhaber der DFB A-Lizenz. Laut transfermarkt.de startete er seine Trainerlaufbahn mit Anfang 20, beim SC Wiedenbrück. Fünf Jahre später wechselte der studierte Sportwissenschaftler in das ca. 30min nördlich gelegene NLZ des DSC Arminia Bielefeld. Dort arbeitete er sich in den vergangenen acht Jahren bis zum Cheftrainer der U16 hoch. Zu seinen Tätigkeiten bei Bielefeld gehörten unter anderem auch die Leitung der Leistungsdiagnostik, sowie die Konzeption des Techniktrainings, von der U10 – U14. Auch aufgrund der Zusammenarbeit mit dem DFB ist die fachliche Kompetenz, die diesem Buch zugrunde liegt, wohl auf jeden Fall gegeben. Man darf gespannt sein!
Die eigene Spielauffassung formulieren und vermitteln
Fussball mit Prinzip – was soll das eigentlich sein? Der wohl bekannteste Befürworter von Spielprinzipien ist Julian Nagelsmann. Dieser machte in den vergangenen Jahren durch seinen kometenhaften Aufstieg auf sich aufmerksam. Unter anderem schrieb er seinen Erfolg auch der besonderen Art und Weise, wie er seine Spielphilosophie vermittelt zu. Das tat er nämlich nach Spielprinzipien, die immer, unabhängig von Spielverlauf und taktischer Grundordnung, gültig seien. Sie sind Leitlinien, an die sich Spieler wie Trainer immer klammern können. Alle Spielprinzipien zusammen ergeben somit das Gerüst, welches die eigene Spielidee wiederspiegeln soll. Imran beschreibt in seinem Buch zwei ganz klare Ziele, die er mit „Fussball mit Prinzip“ näher bringen möchte. Zum einen geht es ihm grundsätzlich darum, dem Leser das Thema „Spielprinzipien“ näher zu bringen. Andererseits möchte er Trainern mit den 19 ausformulierten Spielprinzipien bereits etwas Handfestes geben, was sich direkt in die eigene Trainingsarbeit des Lesers einbringen lässt.
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Imran macht zu Beginn des Buches darauf aufmerksam, wie sich Spielprinzipien formulieren lassen und was den Unterschied zur reinem Situationscoaching ausmacht. Er verdeutlicht, dass sich seine Spielprinzipien klar den vier Spielphasen zuordnen lassen. Im Anschluss geht es schnell ans Eingemachte. Es folgen acht Spielprinzipien für den eigenen Ballbesitz (Gegner geordnet), drei Prinzipien für das Umschalten nach Ballverlust. Sechs Leitlinien hat er für das Spiel gegen den Ball (eigene Mannschaft ist geordnet) formuliert und zwei für das Umschalten nach Ballgewinn. Abgerundet wird das Buch mit Vorschlägen zur Anwendung in der Praxis. Es wird der Frage auf den Grund gegangen wie die Spielprinzipien, bzw. die vom Autor aufgezeigten Trainingsübungen, im Trainingsalltag integriert werden können, um einen möglichst großen Mehrwert zu erhalten.
Fussball mit Prinzip – Spielprinzipien aus allen Spielphasen
Die 19 dargestellten Spielprinzipien haben allesamt ihre Berechtigung. Wie Imran schreibt, stellen diese Prinzipien auch nicht nur eine willkürliche Sammlung dar. Er nennt sie ein „System von Spielprinzipien, die aufeinander aufbauen und miteinander kombiniert am effizientesten sind.“ Klar ist aber natürlich, dass manche Prinzipien nicht in jede Spielidee passen. So sollte sich auch kein Trainer, der das Buch gelesen hat, dazu aufgerufen fühlen, alles eins zu eins zu übernehmen. Imrans Prinzipien stellen also nur einen möglichen Weg dar. Welcher Weg das ist, bzw. für welche Spielphilosophie diese Prinzipien stehen, wird nicht beschrieben. Wer die Prinzipien beim Lesen genau studiert bemerkt aber, was der Autor meint. Einige Prinzipien bauen aufeinander auf. Manche lassen sich durch gezielte Trainingsübungen kombiniert trainieren. Im letzten Kapitel gibt Imran auch zuerkennen welche Spielphasen (mit den entsprechenden Spielprinzipien) am besten aufeinander trainiert werden können. Ein roter Faden ist also durchaus erkennbar, auch wenn es beim ersten Lesen vielleicht nur wie eine Aneinanderreihung willkürlich formulierter Prinzipien wirkt.
Der ein oder andere kennt vielleicht auch das Buch Taktische Periodisierung von Timo Jankowski. Er stellte bei der Taktischen Periodisierung heraus, dass die Prinzipien (Mannschaftstaktik) einer Spielphilosophie auf Sub-Prinzipien (Gruppentaktik) und diese wiederum auf Sub-sub-Prinzipien (Individualtaktik) basieren. Die Herangehensweise von Gabriel Imran ist jedoch eine andere. Seine Prinzipien sind nicht unbedingt mannschaftstaktischer Natur. Entsprechend können sie auch nicht immer auf Sub- oder Sub-sub-Prinzipien heruntergebrochen werden. Wenn es jedoch weiterer Erklärung und Differenzierung bedarf, dann findet der Leser sie auch. Imran erklärt seine Spielprinzipien wirklich exzellent. Er gibt Detailergänzungen, Praxisbeispiele, erklärt warum er dieses Prinzip in seine Sammlung aufnahm und wie man es am besten trainiert. Es sind eine Vielzahl an Abbildungen hinzugefügt, die das jeweilige Prinzip in verschiedenen Situationen auf dem Platz darstellen. Zudem gibt er jeweils eine Übungsform und drei Spielformen, samt Variationen, an die Hand. Recht viel mehr kann man sich als lesender Trainer nicht wünschen.
Unser Fazit zu „Fussball mit Prinzip“
Gabriel Imran beschreibt die zugrundeliegende Idee von Spielprinzipien, sowie die Ausformulierung eben dieser sehr einfach und verständlich. Als Leser, auch als „Trainerneuling“, kann man ihm schnell folgen und erhält einen kurzen Einblick in die, nennen wir es mal „von Spielprinzipien geleitete Trainingsarbeit“.
Dem Untertitel des Buches wird er dabei aber nicht ganz gerecht: Die eigene Spielauffassung formulieren und vermitteln. Das kommt in der Tat etwas kurz. Nur circa zwei Textseiten zu Beginn des Buches befassen sich mit der Theorie hinter den Spielprinzipien. Was ist die eigene Spielauffassung? Welche Spielauffassungen gibt es? Und das wichtigste: Wie ändert sich die Auswahl der Spielprinzipien mit unterschiedlichen Spielauffassungen? Ein Jünger des Tiki-Taka Fußballs wird (zum Teil) andere Spielprinzipien für seine Trainingsarbeit auswählen müssen, als ein Fan des Vertikalfußballs.
Die meisten Leser dieses Buches sind ambitionierte Trainer. Für diese wäre es natürlich auch wünschenswert gewesen zu wissen, wie man sich Spielprinzipien selbst ableitet. Dabei hätte wohl bereits eine Einteilung in weitere Kluster geholfen, um die Fantasie ein wenig anzuregen. Eine erste Einordnung der Spielprinzipien in Spielphasen, dann aber noch eine weitere Unterteilung in Linien, Zonen, Räume oder Teilspielphasen. So könnte beispielsweise differenziert werden: Spielprinzip ➔ Eigener Ballbesitz ➔ 1. Spielaufbau | 2. Übergangsspiel | 3. Herausspielen von Torchancen. Diese Untergliederungen führt dabei nicht zwangsweise zur Erstellung von (gruppentaktischen) Subprinzipien, wie es Jankowski beschrieb. Es vereinfacht schlicht und ergreifend den Denkprozess. Bleiben wir bei dem Beispiel: Was ist (mir) im Spielaufbau wichtig? Zum Beispiel das Schaffen von Aushilfszonen, wenn die Spieleröffnung nicht direkt in das Übergangsspiel fortgesetzt werden kann. Damit wäre ein mitspielender Torwart, ein flacher Außenverteidiger oder auch ein abkippender 6er zu verstehen, der in diesem Falle anspielbar wäre. Wenn ich den Gedankengang nun weiterspinne, dann merke ich, dass ich mir solche Aushilfszonen auch im Übergangsspiel wünsche. Darunter wäre z.B. ein näher zum eigenen Tor positionierter Innenverteidiger zu verstehen, über welchen ich den Angriff „abbrechen“ kann. Schon merkt man, dass das Kreieren einer Aushilfszone eine übergeordnete Gültigkeit hat und ich es als Spielprinzip formulieren kann.
Wir wollen dem potentiellen Leser das Buch keineswegs madig machen. Imrans Werk wird dem Hauptthema – Fussball mit Prinzip – zu 100% gerecht. Endlich ein Buch, das die Spielprinzipien geleitete Trainingsarbeit im Detail beschreibt. Endlich Trainingsübungen, die nach Spielprinzipien ausgerichtet sind. Auch der erfahrene Trainer wird in diesem Buch noch neuen Input finden. Sei es durch ein interessantes Spielprinzip, welches man so noch nicht kannte. Sei es, weil man ins Grübeln kommt, da der eigene Horizont erweitert wird. Oder sei es schlicht und ergreifend durch eine coole neue Trainingsübung, die sich direkt in die eigene Trainingsarbeit integrieren lässt.
Dass Spielprinzipien nicht alles in der Trainingsarbeit sind ist wohl jedem klar. Diesen Anspruch erhebt der Autor aber auch gar nicht. Er möchte schlicht und ergreifend darauf aufmerksam machen, dass taktische Prinzipien ein tolles Mittel sind, um die eigene Trainerhandschrift erkennbar zu machen. Und er teilt einen umfangreichen Katalog an tollen Spielprinzipien mit uns. Wir hätten uns lediglich noch ein wenig mehr theoretischen Hintergrund gewünscht. Ein wenig mehr „Tiefe“, wenn man so will.
Alles in allem können wir unseren Daumen auf jeden Fall heben und „Fussball mit Prinzip“, von Gabriel Imran, empfehlen. Der Kauf ist für Trainer sämtlicher Altersstufen und Leistungsklassen empfehlenswert.
Fußball mit Prinzip: Die eigene Spielauffassung formulieren und vermitteln
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Das Buch für alle Trainer, die dem Spiel ihrer Mannschaft mit klaren Prinzipien ihre unverwechselbare Handschrift verleihen möchten! • Wie gebe ich meinen Spielern Orientierung und Hinweise, ohne mich in Einzelerklärungen zu verzetteln? • Durch welche Art von Coaching agieren meine Spieler auf dem Feld selbständig, aktiv und mutig? Gabriel Imran gibt mit seinem neuen Buch die Antworten: Durch die Vermittlung eindeutiger Spielprinzipien! Er stellt 19 Prinzipien in Theorie und Praxis vor, zeigt, was sie auszeichnet und wie sich ihre Vermittlung in die Trainingsplanung einbinden lässt. |
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